Turnierteilnahme in Auerbach 2004

  Auerbach 2004 - Geheimrezept: keiner geht vor 1 ins Bett !  
Eigentlich schreibe ich ja keine Berichte über Auerbach - damit wir nicht auch noch von dort aus auch einen Link zu unserer Homepage bekommen. Aber dieses Mal mache ich eine Ausnahme. Aber nur dieses eine Mal. Weil ich ja von der Erfolgsstory des Erfolgscoaches erzählen muss…..
Nachdem es in den letzten beiden Jahren schon regelrecht zu einer Konkurrenz um den idealen Zeltplatz unter den Bäumen rechts vom Eingang gekommen war - wobei die Gegner schwere Geschütze in Form von Anhängern mit Bierkisten und ihrem halben Hausrat auffuhren - hatte sich unser Scout dieses Jahr extra Urlaub genommen und schon um 11 Uhr morgens unseren Claim abgesteckt : Alle mitgenommenen Zelte und unseren Pavillon aufgebaut und mit Flatterband die Grenze gesichert. Am Nachmittag trudelte dann so langsam der Rest der beiden Mixed-Mannschaften ein, die sich aus Damen II mit Anhang & der Herren-Mannschaft zusammen setzten. Die dritte Mannschaft reiste erst am Samstag morgen an - immerhin haben sie es geschafft zum" Letzten Aufruf" aufzutauchen. Während wir unser erstes (??) Bier genossen, zog sich der Himmel so zu, dass wir schnell die Seitenwände in den Pavillon einhängten. Als sich dann der Himmel entleerte, mussten wir einen prüfenden Blick in den Kalender werfen - es hagelte nämlich. Hätten wir statt der Sonnencreme doch besser die Pudelmütze eingepackt ? Schnell mal einen Willi zum Aufwärmen getrunken….  
Die Regenschauer am Freitag galten aber nur zur Abschreckung der Weicheier - da sie uns nicht davon abhalten konnten zu bleiben, schien die Sonne am Samstag und Sonntag, wie man es sich nicht besser für ein Turnier wünschen könnte.
  Während wir noch auf die Nachzügler warteten, tauchte immer wieder ein heimatloser Volleyballer auf der verzweifelt 2 Damen zum Beachen suchte - im Gegenzug sagte er zu, in den VCL einzutreten, schließlich hatte er ja schon in der letzten Saison mit Erfolg bei den Herren ausgeholfen… da sich aber selbst unsere Beach-Nixen weigerten, mit ihm im Sand herumzutollen bleibt abzuwarten ob er wirklich nächste Saison bei unseren Herren spielen wird!
Nachdem es sich ausgeregnet hatte, wurde der Grill entfacht und zunächst von Globetrottern und Bankern, die in unserem Pavillon Asyl beantragt hatten, so ausgiebig genutzt, dass die eigenen Würstchen später eine halbe Stunde zum Garwerden brauchten….und anschließend in den Dreck fielen… Naja macht ja nix, kann man ja abwaschen und nochmal aufwärmen. Und mit viel Ketchup schmeckt ja alles.
Als wir schon fast fertig mit dem Essen waren, reiste der griechische Nudelsalat an, der mit einem so vielsagenden Blick gewürdigt wurde, dass man einem der Anwesenden schon mal auf die Füße treten musste, damit die Worte, die auf seine Stirn geschrieben standen, nicht über seine Lippen kamen. War wie Kino mit Untertiteln- herrliche Abendunterhaltung.
Eines unserer weißen Schäfchen hatte derweil viel Spaß mit einer Flasche Sekt ( nachdem der Wein schon leer war … ) und wurde immer lustiger ( kicher kicher ). Als sie bemerkte dass sie betrunken war, kommentierte sie es mit " oh neeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiinnnnnn - warum tu' ich das nur ?" Damit hatte sie nicht nur für die Belustigung der Anwesenden gesorgt, sondern auch den Schlachtruf für das Turnier bestimmt.
Das Turnierziel der weißen Schafe war Platz 96 - oder vielleicht Platz 16. Und wer weniger schläft spielt am nächsten Morgen besser. Aufgrund dieser Erfahrung hatte der Coach der weißen Schafe angeordnet, dass sein Team nicht vor 1 Uhr schlafen ginge. Die Reaktionen darauf waren wenig begeistert (" noch 2 Stunden ???" ) Ich gebe zu, die Musik und die Stimmung im Zelt waren zu der Zeit nicht dazu angetan, jemanden wach zu halten. Nachdem aber unser Ex-Trainer seinen toten Punkt überwunden hatte, holte er sich seine Schäfchen zum abzappeln. Und so butz war's 5 vor eins und die weniger ausdauernden verabschiedeten sich. Nach alter Tradition tanzt man aber, bis die Musik aufhört zu spielen (die spielen bestimmt auch nur bis um kurz vor eins, oder ?) dann geht man in der Bar noch ein Limonenwasser mit Eis trinken ( "is' schon eins ?" "nein" ) und pünktlich um 5 nach eins (oder zwei oder drei ) war das ganze Team im Zelt.  
  Die Strategie ging auf: die weißen Schäfchen gewannen ihr erstes Spiel, wie üblich in 3 Sätzen. In diesem Spiel hielten sich spielerische und komödiantische Leistung die Waage- sehr zum Vergnügen von Gegnern, Zuschauern ("die gehören doch in die Bullyparade") und sogar dem Schiedsgericht: Auf jeden verlorenen Ball folgte ein herzerweichendes, tränenrührendes mit schmerzverzehrter Miene hervorgebrachtes " ohh neeeeiiiinnnn" von allen Spielern, auf jeden gewonnenen Punkt die gegenteilige Show mit einem fröhlich triumphalen " ooooh jaaaa" Der künstlerische Wert der Darbietung stieg von Spiel zu Spiel, die spielerische Leistung blieb eher konstant ….
Der zweite Gegner war "Singdudeldei", altbekannt und bisher ungeschlagen. Aber in unserer Erfolgsaufstellung - 1,90 Damenblock in der Mitte, 2,03 Herrenblock außen - wurden sie diesmal so verwirrt, dass sie versehentlich den ersten Satz abgaben. Der zweite wurde erwartungsgemäß von den Singdudeldei's gewonnen. Der dritte Satz war spannend: beim Stand von 13:13 gab der Schiri einen staubenden Ball zu unseren Gunsten "aus" - was zu großer Empörung bei den Gegnern führten. Wir hatten da aber wenig Mitleid, schließlich hatten sie auch 2 Punkte für Bälle bekommen, die deutlich ums Netz drumrum gespielt worden waren. Der Satzball war klar und deutlich - und wir weißen Schafe immer noch in Spielklasse A. Das musste gefeiert werden - mit Radler und Steakbrötchen. Nebenbei erwog der Erfolgcoach (" es gibt nur einen Rudi Völler ") sich bei Herrn Meyer-Vorfelder als Coach für unsere Nationalelf zu bewerben- schließlich will sie ja sonst keiner…..  
Aber, kaum lässt man sein Team alleine, verliert es auch schon… Also endeten wir doch in Klasse B und spielten um Platz 49-64. Auch das erste Platzierungsspiel ging - trotz Regionalligablock von der 2 bis zur 4- in zwei hartumkämpften, knappen Sätzen verloren.
Die schwarzen Schafe kämpften am Samstag mehr gegen den Wind als gegen den Gegner. Das erste Spiel ging knapp verloren, das zweite wurde klar gewonnen - hier muss man allerdings dazusagen, dass der Gegner aus einer frisch geschlüpften Kreisliga Damen-Mannschaft ohne männlichen Beistand bestand. Obwohl unsere Herren nicht mehr schlugen und wir uns wirklich keine Mühe gaben zu gewinnen, konnten wir uns gegen den 2:0 Sieg nicht wehren. Das dritte Spiel ging - wen überrascht's - im dritten Satz knapp verloren… Somit spielten die schwarzen Schafe in guter Gesellschaft in der C-Gruppe. Die gute Gesellschaft bestand unter anderem aus den "Happy Hippos", altbekannt und gern geschlagen. Auch hier endete der - dritte- Satz dramatisch: der gegnerische Flummi als Hinterspieler griff am Netz an - Schiri pfiff Netz statt Übergriff - und der Flummi bezichtigte unser Dreamteam im Netz gehangen zu haben. Pfui.
Nachdem sich dann abends trotz vielerlei Gerüchte, das Wasser sei kalt, die meisten von uns geduscht hatten, saß man wieder in gemütlicher Runde vorm Pavillon. Über uns kreissten die Störche…was zum einen ein " oh, hab ich heute morgen meine Pille genommen ? " auslöste, zum anderen zu der Vermutung führte, dass 9 Monate nach Auerbach die Geburtenrate deutlich ansteigt….
Die Motivation ins Festzelt zu gehen war eher noch geringer als am Freitag ("muss ich heute wieder bis um 1 Uhr aufbleiben ? "). Allerdings versuchten die Herren der schwarzen Schafe die Erfolgsstrategie des wenigen Schlafes zu übernehmen und tanzten ausgelassen ab - bis 5 vor 1. Den "Limit-Test" bezüglich Schlafdauer & Spielleistung machte dann der eventuell-neue- Herren-Spieler mit dem Erfolgscoach: trotz diverser Absacker (natürlich nur Mineralwasser mit Limonen und Eis ) wollte es nicht 1 Uhr werden. Dass es draußen schon hell wurde und die Amseln anfingen zu zwitschern, lag an der Mittsommernacht…. Aha. Aber das ganze Auerbacher Orga Team war ja auch noch da, feierte 10,000 tägigen Geburtstag, trank diverse Mixgetränke und bewarf sich zum Wachbleiben mit Eis. Vielleicht doch schlafen gehen? Keine gute Idee. In den Schlafsack zu krabbeln, während die ersten schon auf Frühstück lungern ist ja noch ok, aber 2 Stunden später auf dem Spielfeld zu stehen ?????? Damit war jedenfalls die Aufstellung der weißen Schafe klar: der tote Punkt kommt auf die 4, da kann er nix kaputt machen. Und obwohl er einen Ball nach dem anderen ins Netz schlug, gewann das Team trotzdem - Rudi, nimm dir mal ein Beispiel an dieser Motivationsleistung! Nur das letzte Spiel ging verloren, womit wir dann Platz 58 erreicht hatten.
Die schwarzen Schafe mussten am Sonntag gegen die Banker antreten, das undankbare Volk ! Obwohl sie 2 Tage lang bei uns trockenes Asyl genossen hatten, wollten sie sich einfach nicht geschlagen geben !!! Trotzdem langte es auch für die Schwarzen für einen 83. Platz, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem letzten Jahr war!  
Der "Letzte Aufruf" hielt sich von allen Feten fern und erkämpfte sich Platz 22 …. Auch wenn das das einzig wahre Erfolgsrezept ist : wollen wir wirklich schon vor der Rente soooo langweilig werden ?

  // bk